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Das nächste Frühjahr kommt bestimmt…

In unserem Hundepark-Birk trainieren seit einigen Wochen junge Labradore, Golden Retriever und Flat Coated Retriever auf die JP/R (Jugendprüfung für Retriever).

Außerdem arbeitet eine Gruppe Vorstehhunde und ihre Besitzer auf die Jugendsuche hin. Ein Labrador, der bereits die Ausbildung zum Diabetiker- Warnhund äußerst erfolgreich abgeschlossen hat, nimmt nun auch die JP/R in Angriff. Die Diabetiker- Warnhund- Ausbildung hat er nicht bei uns im Hundepark-Birk absolviert, sondern in einem darauf spezialisierten Ausbildungszentrum.

Ich bin der Meinung, dass nicht jeder alles machen muss. Eine Spezialisierung, gerade im Bereich der Warnhunde halte ich zugunsten der Professionalität für absolut sinnvoll, vielleicht sogar unerlässlich.

Meine Spezialisierung bezieht sich breit aufgestellt auf die Jagdhunde und die Arbeit mit ihnen. Dazu gehören die klassischen jagdlichen Fächer, die Feld-,Wasser- und Waldarbeit, die Arbeit vor dem Schuss und nach dem Schuss.

Einige Jahre unterstützten meine Tochter Liska und ich ehrenamtlich die Kreisjägervereinigung. In diesen Kursen fehlt jedoch die Zeit individuell auf die einzelnen Mensch- Hund-Teams einzugehen.

Für jagdlich weniger ambitionierte Menschen empfiehlt sich die Dummyarbeit. Großartig ist es zu welchen Merkleistungen gut ausgebildete Hund fähig sind. Und möchte man Teamarbeit in Perfektion erleben, beobachte man gut eingespielte Teams beim Einweisen. Unbedingt erwähnen möchte ich meine Faszination über die Geschwindigkeit mancher Hunde in der sie Wasser und Land überwinden, ihr Dummy finden, aufnehmen und ihrem Menschen bringen.

Als sinnvolle Beschäftigung für Familienhunde, Hunde mit Handicap, ältere, unsichere, ängstliche Hunde aber auch für sehr unruhige, unkonzentrierte Hunde empfehle und arbeite ich im Mantrailing.

Sucharbeit in vielen Variationen liebe ich. Gerüche differenzieren und anzeigen ist perfekt für jeden Hund der eine Nase im Gesicht trägt und sich artgerecht ausleben möchte. Ich bitte alle Frauchen und Herrchen dieses ihren Lieblingen auch zuzugestehen. Dabei bitte unter Berücksichtigung eines gewissen Anspruchs. Verstreute Leckerli an der langen Leine auf dem Waldboden zu suchen ist lustig aber wenig anspruchsvoll.

Gehorsam, Ausbildung und Zusammenarbeit sind untrennbar miteinander verbunden. Jede Gemeinschaft und Gesellschaft benötigt eine Grundordnung damit sie funktioniert. Dies muss selbstverständlich auch für Hunde und ihre Halter gelten. Die Ausbildung über Motivation und Spaß muss den Hund auch in seinem selbstständigen Wesen ernst nehmen und ihm, wenn nötig, Grenzen aufzeigen.

Hunde besitzen ausgezeichnete Fähigkeiten und eine immer abrufbare Arbeitsfreude. Ich habe noch nie einen unwilligen, rohen Hund erlebt. Unwillen und Verweigerung entwickeln sich meist erst mit fehlerhafter Ausbildung oder zu hoher Belastung des Hundes in seinem Lebensumfeld.

Deshalb ist mir eine ruhige Ausbildungsatmosphäre und ein sinnvoller Ausbildungsaufbau unerlässlich. Fairness für den Hund, Selbstreflektion des Halters und des Ausbilders, unter dem Bewusstsein der Verantwortung, die wir unserem Hund gegenüber haben. Hektik, Leistungsdruck, unehrliche Motivationen sind in der Hundeausbildung fehl am Platz.

Unabdingbar sind meiner Meinung nach Fleiß und ein gesunder Ehrgeiz, der dafür sorgt, dass wir unseren Hund fördern. Wer auf vernünftiger Basis fleißig ist kommt ohne Härte aus.

Glückliche Tage sind für den Hund und seinen Menschen wenn man morgens schon in die Gummistiefel schlüpft und in erwartungsvoller Vorfreude mit Pfeife, Dummys oder Schleppwild das Haus verlässt. Trainiert man zusammen mit anderen und teilt dabei die Freude über Fortschritte der Einzelnen, berührt dies unsere Seele. Die Begeisterung der Hunde, die Natur und die Gemeinschaft lassen einen zufrieden Abends nach Hause zurückkehren. Solche Tage sind erfüllte Tage und je mehr man davon aneinanderreihen kann, desto näher kommt man einem echten Glücksgefühl.

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