· 

Ein ganz besonderer Hund!

Eine Geschichte aus dem Leben. 

 

Mein früherer Mann war mit seiner Mutter und zwei Schwestern aufgewachsen, später zog er zu mir, meiner Mutter und Schwester in unser Haus. Schließlich bekamen wir zwei Töchter, begleitet wurden wir stets von großen Hündinnen.

„Den nächsten Hund suche ich aus. Ich möchte einen Jack Russell Terrier, einen Rüden!“ verkündete er eines Tages.

Diese eindeutige Ansage hatte keine von uns erwartet. Wir waren überrascht, bisher machte er keinen unglücklichen oder defizitären Eindruck. Die weibliche Dynamik kompensierte er erfolgreich mit Besuchen in Baumärkten (überall, außer in der Blumenabteilung) und Autohäusern.

Nun also ein Jack Russell Rüden.

Bei der Suche nach dem Züchter, natürlich einer Frau, durfte ich noch behilflich sein. Doch ab diesem Zeitpunkt wurde ich außen vor gelassen. Er nahm Kontakt auf, besuchte alleine die Züchterin, traf die Entscheidung welchen Welpen er haben wollte. Die Mädchen durften einmal zum Schauen mit, ich nicht. Schließlich holte er den Welpen zu uns nach Hause.

Es war Januar, keine von uns macht Wintersport, weshalb er uns keinen Urlaub organisieren konnte. So waren wir alle anwesend und sehr gespannt, als er mit „Nelson“ ankam und ihn im Garten absetzte.

Dieser acht Wochen alte, zwei Handvoll große Hund, hob kurz die Nase in die Luft, stolperte mit seinen kleinen Beinchen hinter mich und blieb dort sitzen. Im übertragenen Sinne sitzt er da noch heute, neun Jahre später.

Ich bin meinem Mann überaus dankbar dafür, dass er mir diesen Prachtburschen ausgesucht und mitgebracht hat. Dieser Hund besetzt einen sehr besonderen Teil meiner Seele. Ich liebe alle unsere Hunde, schätze ihre Fähigkeiten und ihre Individualität, doch keiner ist so nah und bedingungslos an meiner Seite wie Nelson. Er ist mein Trösterchen in traurigen Zeiten. Er erdet mich, wenn ich unruhig bin und erinnert mich stets mit seinem fröhlichen, offenen Wesen daran, was Hunde für mich bedeuten.

Er lebt seine Persönlichkeit auf vielfältige Art. Er liebt kleine Kinder, vertreibt deren Ängste und spielt mit Ihnen rücksichtsvoll und freundlich. Auf der Jagd ist er konsequent, mutig und zum Glück sehr klug! Im Alltag brauche ich nicht nach ihm zu schauen, er ist selbstverständlich immer da.

Ach ja, wenn mein früherer Mann uns besuchen kommt freut er sich unbändig. Er zeigt ihm seine Begeisterung überschwänglich, gibt ihm immer das Gefühl alles richtig gemacht zu haben. Auch dieser liebt ihn. Er ist nicht enttäuscht oder beleidigt über Nelsons Entscheidung. Vielmehr freut er sich etwas zusammengebracht zu haben was scheinbar zusammen gehört.

Dazu gehört ein großzügiger Charakter in einem freien Geist.

Manchmal braucht es gewisse Einflüsse von außen, die uns eine weitere Sicht auf das Leben ermöglichen. Ich habe mir nie einen Jack Russell Terrier gewünscht, schon gar keinen Rüden!…welches Glück wäre mir entgangen.

Ich bin sicher es gibt für viele Menschen vom Leben oder dem Zufall gefügte Begegnungen mit ihrem ganz besonderen Hund.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0