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3 Aspekte als Basis der Hundeausbildung

Wir stecken eigentlich schon mitten in den Prüfungsvorbereitungen. Nicht Liska und ich! Unsere Ludmilla (Deutsch Kurzhaar) ist fertig ausgebildet und im jagdlichen Einsatz, Qlementina noch Baby. Ihre Ausbildungszeiten sind derart kurz, dass sie kaum nach dem Liska begonnen hat auch schon wieder beendet sind. Das bisschen was sie trainiert macht sie allerdings wirklich ehrgeizig und sehr vielversprechend.

Die Anlagenprüfungen des Frühjahrs sind vorbei und obwohl das Wetter noch kalt ist wie im März, sollte sich das Können auf den Herbst schon zeigen.

Unserer Erfahrung nach gibt es drei Aspekte der Hundeausbildung, die die Basis einer guten Ausbildung sind:

  • Grundgehorsam
  • Ein sicherer Aufbau
  • Zuverlässigkeit

Die meisten Jagdhunde sind gut bis sehr gut veranlagt. Der Großteil der erfahrenen Züchter achtet auf sinnvolle, leistungsstarke Verpaarungen. Es lohnt sich jedoch trotzdem genau hinzuschauen. Wie überall im Leben gibt es auch unter den Hundemenschen Talente, die Kompetenz durch Geschwafel kompensieren. Schade, wenn man so jemandem auf den Leim geht. Manchmal zeigen die Hunde dann schon „von Haus aus“ unerwünschtes Verhalten, dass dann leider ein Wesenszug ist und nur sehr schwer bis gar nicht ausbildungstechnisch reguliert werden kann.

Vorstehhunde die in ihrer Veranlagung „Fangen“ statt „Stehen“ mitbringen, werden nie zuverlässig vorstehen.

Ein „lauter“ Labrador wird sich immer mit der steadyness schwertun. Ein unerfahrener Führer kämpft dann mehr, als dass er ausbildet. Oft ergibt sich dann das traurige Bild, dass der Hund für genau eine Prüfung zur Ruhe gebracht wird und im Alltag wieder richtig loslegt.

Seinem Hund einen guten Grundgehorsam beizubringen tut niemandem weh. Ganz im Gegenteil, der Hund fühlt sich ernst genommen. Hunde wollen ihre Sache in der Regel richtig und gut machen. Eine unklare Erziehung mit variierenden Toleranzen verunsichert den Hund und nimmt ihm die Freude an der Zusammenarbeit. Der Hund kennt im Gegensatz zum Halter keine Launen und Stimmungen.
Der Grundgehorsam ist die erzieherische Voraussetzung für alle Ausbildungsfächer. Alles beginnt mit „Sitz in der Grundstellung“.

Zum guten Grundgehorsam führt eine Entwicklung. Der Hund muss das Verlangte „Kennen – Können und dann muss es gefestigt werden“. So funktioniert ein sicherer Aufbau.

Nur weil der Mensch sich im Wohnzimmer überlegt hat heute „Apportieren aus dem Wasser“ zu üben, weiß der unerfahrene Hund noch nicht was er am Wasser außer lustig schwimmen zu tun hat. Hinzu kommt, dass der Hund am Wasser angekommen durchaus eigene Ideen entwickelt, was es hier alles für ihn zu tun gibt.

Jetzt braucht der Halter die volle Aufmerksamkeit seines Hundes. Die bekommt er durch einen soliden Grundgehorsam. Der Hund sollte auch ohne Leine und Gezerre an dieser bei seinem Menschen bleiben und gespannt dem Training entgegen sehen.
Durch den sicheren Aufbau des Apports an Land kann der Hund sein Können auf die neue Situation am Wasser übertragen. Bei Unklarheiten sich bei seinem Menschen rückversichern und diesem sein Vertrauen für die neue Situation entgegen bringen.
Zuverlässigkeit für Hund und Mensch.

Die Realität sieht leider oft in Variationen anders aus: Da wird der Halter oft schon im Galopp an den Uferrand gezogen. Der Blick und die Aufmerksamkeit des Hundes ist in der ganzen Umgebung und wir wissen alle, dass es am Wasser immer etwas Spannendes zu entdecken gibt.
Fällt das Dummy ins Wasser stürzt der Hund entweder mit einem Brüller hinterher oder er streunert am Ufer entlang, weil ihm das Selbstbewusstsein noch fehlt. In beiden Fällen ist der Mensch fast machtlos. Die meisten Brüllen dann auch oder versuchen die eingeübte Palette der Tricks mit weglaufen, lautem Tschüss rufen, hysterischen Anfällen und vielem mehr.

Das tröstliche daran: Für einen soliden Grundgehorsam und einen sicheren Aufbau ist es nie zu spät und so wird doch noch alles zuverlässig.

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