Wie mutig sind Hundehalter. Bewusst und mit aller Konsequenz stellen wir uns dem Leben, der Liebe und dem Verlust und all dessen was im Zeitfenster einer Generation geschieht. Die sehr mutigen unter uns muten sich die Achterbahn der Gefühle mehrmals hintereinander, nebeneinander und immer wieder zu. Das Glück mit einem oder mehreren Hunden zu leben und
das Leben und die Natur mit ihnen zu erleben ist so erfüllend, dass wir nicht anders können. An keinem einzigen Morgen kommt einem das Aufstehen sinnlos vor, die Sorgen der Nacht werden „schwanzwedelnd“ weggewischt. Was bedeuten schwere Knochen und Glieder beim Anblick ausgeschlafener, gut gestimmter Hunde.
Wer jeden Tag mit einem Gang durch die noch reine Morgenluft beginnt, heimliche, tierische Mitgeschöpfe in ihre Verstecke springen sieht, den Wind von schwach bis stark erlebt steht sicher auf dem Boden unserer Mutter Erde. Das Bewusstsein des Menschen klärt sich beim Anblick seiner Hunde in ihrem natürlichen Element und Sorgen und Kummer relativieren sich.
Nichts beruhigt so sehr wie das gleichmäßig, tiefe Atmen schlafender Hunde. Das wilde Zucken seiner Glieder, wenn er im Schlaf in wilder Hatz über die Felder springt, beglückt uns in dem Bewusstsein, dass es unserem besten Freund gut mit uns geht. Und wenn er träumt erinnert er uns an unsere Fähigkeit es auch zu tun.
Hunde nehmen sich selbstverständlich ihren Platz an unserer Seite. Sie beurteilen uns nicht, bewerten nicht unsere Stärken und Schwächen. Sie glauben uns und liefern sich bedingungslos an uns aus. Doch wir sind ihnen schon lange verfallen. Eventuelle Schwächen der Äußerlichkeit werden durch Charme und Charakter ausgeglichen. Außerdem liegt Schönheit immer im Auge des Betrachters und so hat jeder den schönsten Vertreter seiner Art und Rasse.
Irgendwann wiederholte sich der Jahreszyklus so oft, dass unsere Hunde ihre „besten Jahre“ hinter sich gelassen haben. Das Gesicht wird mit jedem Wechseln des Fells unauffällig aber unleugbar grauer. Die Augen funkeln nicht mehr sondern blicken trüb aber weise. Die Spaziergänge werden ruhiger, langsamer und irgendwann kürzer. Jeder Hundefreund weiß was kommen wird und bereitet sich mutig darauf vor. Immer hoffend, dass schwere Krankheiten und Verletzungen unseren Gefährten verschonen werden.
Ich schreibe das während meine drei Hundekinder schlafen. Nelson der Älteste ist 14 Jahre alt. Er kann meine Stimme nicht mehr hören und ich denke seine Augen sehen mich nur noch schwach. Wenn er in seinem Körbchen liegt und döst springt er alle zehn Minuten auf und vergewissert sich, ob ich noch auf dem Sofa lese. Oft sucht er mich in der falschen Richtung und doch findet er mich immer. Ich finde ihn auf jeden Fall, darauf kann er sich verlassen.
Tuula ist 12 Jahre alt. Dieser kleine Terrier war schon so schlimm verletzt, dass ihr Alter ein Geschenk ist.
Ludmilla ist erst 10 Jahre alt. Sie hat das typische Gebäude einer alten Deutsch Kurzhaar Hündin. Sie steht breitbeinig wie ein Cowboy und das weiße Gesicht ist nicht mehr mit Schwarzschimmel zu erklären. Ich liebe diese Hunde so sehr und doch werde ich ihnen noch einmal etwas zumuten.
Ich habe mich entschieden einen Welpen zu uns zu nehmen. Weiter zu machen in meinem glücklichen, erfüllten Leben mit Hunden.
In Erinnerung an Bessie, Shiwa, Mia, Clementina
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